Geschichte des FC FW Zetel

FC FW Zetel – Wie alles begann

Als die beiden Fußballpioniere Richard Friedemann und Erich Bruns im Juni 1948 ein Zeitungsinserat
aufgaben, und freiwillige Männer zum Spiel mit dem runden Leder aufriefen, hatten sie sicherlich nicht geahnt, welchen Aufschwung der Fußballclub Friesische Wehde Zetel einmal nehmen wird.

Zur Gründungsversammlung im „Asteder Krug“ in Neuenburg kamen immerhin 17 Personen, von denen 13 auch tatsächlich gewillt waren, Fußball zu spielen. Bei der Gründungsversammlung wurde Erich Bruns zum 1. Vorsitzenden gewählt und Richard Friedemann übernahm das Training und die spieltechnischen Formalitäten. Richard Friedemann war vorher selbst ein schussstarker Außenstürmer von Polizei Chemnitz.

Bei einem Zeteler Tuchfabrikanten wurden zwei Ballen Stoff erworben, woraus die Ehefrau des 1. Vorsitzenden Hemden und Hosen für die Spieler nähte. Da in Zetel noch kein Sportplatz zur Verfügung stand, wurde zunächst auf der Urwaldkampfbahn in Neuenburg gekickt.

Da nach der Währungsreform das Geld nicht so locker saß, konnte man sich keine Fußballschuhe leisten. Daher wurde in Straßenschuhen gespielt. In den Punktspielbetrieb ging es erst im Laufe der Zeit. Es fehlte zudem an allem, was man zum Trainings- und Spielbetrieb benötigt, wie Bälle, Tornetze, Schuhe und vieles mehr. Aber allen widrigen Umwegen zum Trotz ließen sich die Unentwegten nicht entmutigen. Für die Auswärtsfahrten stand ein Motorrad von Erich Bruns zur Verfügung, teilweise fuhren vier Mann auf einmal mit dem Motorrad. Ein sogenannter Pendelverkehr sorgte dafür, dass die Aktiven pünktlich beim Auswärtsspiel eintrafen. Später stellte der damalige Fischhändler Klüver seinen Lieferwagen für Auswärtsfahrten zur Verfügung.

Einweihung Eschstadion 1953

Im Laufe der Jahre 1948/1949 erwarb sich der Zeteler Verein bereits einen guten Ruf im
friesländischen Raum. Zahlreiche Freundschaftsspiele wurden abgehalten und immer weiter wurde
die Werbetrommel gerührt. Schon bald entstand eine eigene Jugendabteilung und auch eine zweite
Mannschaft wurde gegründet.

Im Spieljahr 1949/1950 wurde in Spielgemeinschaft mit Wilhelmshaven der Punktspielbetrieb aufgenommen. Gleich auf Anhieb gelang hier die Meisterschaft. Der Weg in die Bezirksklasse war das Ergebnis. Von nun an kamen immer mehr Zuschauer auf die Neuenburger Urwaldkampfbahn und die Zuschauereinnahmen stiegen. Somit konnten Bälle und neue Kluften angeschafft werden. Der Verein war damit „aus dem Schneider“.

In der neuen Spielklasse erhöhten sich die Entfernungen zu den Auswärtsspielen. Es ging auch oft in den ostfriesischen Raum. Hierfür wurden jetzt Busse der Firma Bruns organisiert, so dass auch die Schlachtenbummler mitfahren konnten. Höhepunkte in der Spielsaison waren stets die Begegnungen mit Germania Wiesmoor. „Hüben wie drüben“ wurde mit äußerstem Einsatz gekämpft, bis an die Grenze des Erlaubten rang man um die wichtigen Punkte.

 

Rückblick der letzten 25 Jahre 

Bezirksliga-Rückzug

Die Nachricht Anfang April 1998 schlug in Fußball-Friesland ein wie eine Bombe: Der FC Zetel zieht seine Mannschaft zum Saisonende aus der Bezirksliga Nord zurück und geht freiwillig drei Klassen tiefer in die 1. Kreisklasse. Finanzielle Gründe waren für den Rückzug ausschlaggebend, hatte der Verein doch jahrelang über seine Verhältnisse gelebt und einen großen Schuldenberg angehäuft. Beim 1:0 (Torschütze Michael Grond) gegen Germania Wiesmoor am 13. Juni 1998 sahen die Zeteler Zuschauer das letzte Mal Bezirksliga-Fußball im Eschstadion. Die Mannschaft um Trainer Gerold Steindor beendete die Saison auf Platz 8 mit nur 25 Gegentoren. Ein Großteil der Mannschaft um Torwart und Kapitän Thomas Hasler oder Ur-Zeteler wie Stephan Botschek und Michael Topp verließen den Verein, die Spieler der 2. Herren rückten nun in die erste Mannschaft auf.

 

Neustart in der Kreisklasse

Statt Teams wie Ostfrisia Moordorf oder Heidmühler FC reisten ab der Saison 1998/1999 nun Mannschaften wie TV Neuenburg II, TuS Sillenstede oder Schwarz-Weiß Middelsfähr ins Eschstadion. Der Neustart in der 1. Kreisklasse Friesland glückte mit Platz 6 am Ende der Saison nur mäßig und auch im 2. Jahr nach dem Rückzug konnte die Mannschaft noch nicht um den Aufstieg in die Kreisliga mitspielen und landete nur im Mittelfeld der Tabelle. Das änderte sich in der folgenden Saison 2000/2001 als die Mannschaft von Trainer Stephan Müller immerhin Platz 2 hinter dem TuS Dangastermoor erringen konnte. Zur Saison 2001/2002 konnten die Verantwortlichen um den damaligen Vorsitzenden Jürgen Kruse Thomas Hasler als Spielertrainer gewinnen und gleichzeitig kehrten mit Jürgen Schwarz, Andreas „Jogi“ Joost, Stephan Botschek oder Michael Topp Spieler ins Eschstadion zurück, die bereits zu Bezirksliga-Zeiten für den FC aufliefen. Zusammen mit Spielern aus der eigenen Jugend wie Torwart Maik Päschel, Patrick Stelter oder Jens Lübben wurde die Mannschaft mit großem Abstand vorzeitig Meister der 1. Kreisklasse und konnte so den Aufstieg in die Kreisliga realisieren. Zudem konnte man mit einem 4:3 im Finale gegen den Heidmühler FC überraschenderweise den Klinker-Cup 2002 gewinnen.

 

Im 3. Anlauf in die Bezirksklasse – und sofort wieder zurück

In der Saison 2002/2003 konnte die Mannschaft als Aufsteiger erneut um den Aufstieg mitspielen und musste nur dem TSV Abbehausen den Vortritt lassen. Das entscheidende Spiel in der Relegation beim FC Ohmstede vor zahlreichen mitgereisten Zeteler Zuschauern ging letztendlich mit 0:3 verloren und der Durchmarsch in die Bezirksklasse wurde so knapp verpasst.

Auch wenn man mit Patrick Stelter und Peter Müsker zwei der treffersichersten Torschützen der Liga in seinen Reihen hatte, sollte im Folgejahr der Aufstieg auf Platz 3 hinter TV Esenshamm und VfL Wilhelmshaven erneut nicht gelingen. Das sollte sich aber in der Saison 2004/2005 ändern, ein 3:3 beim SV Phiesewarden reichte, um zwei Spieltage vor Saisonende vor dem BV Bockhorn den Aufstieg in die Bezirksklasse perfekt zu machen. Dort war trotz namhafter Zugänge in der Winterpause der Klassenerhalt jedoch nie wirklich in Reichweite, zumal durch die Abschaffung der Bezirksklasse am Ende der Saison 2005/2006 ein Mittelfeldplatz zur Qualifikation für die Bezirksliga benötigt worden wäre. So mussten die Zeteler auf Platz 12 liegend den Gang in die Kreisliga antreten, konnten im Winter aber immerhin noch den Klinker-Cup-Hattrick mit dem 3. Titel in Folge feiern. 

Jahre im Mittelfeld der Kreisliga

Zur Saison 2006/2007 folgte Andreas Gronewold auf Thomas Hasler, der stattdessen die A-Jugend zum Bezirksliga-Aufstieg coachte und sich zum Saisonende doch plötzlich wieder auf der Trainerbank der 1. Herren wiederfand um zusammen mit Rollo Rolfs den Klassenerhalt sicherzustellen, der durch eine ganz schwache Saison fast noch in Gefahr geriet. Erst am vorletzten Spieltag erfolgte durch ein 3:0 bei der SG Sengwarden/Fedderwarden die Rettung. In der Kreisliga-Spielzeit 2007/2008 sollte nach dem Abgang diverser altgedienter Spieler künftig vermehrt auf die eigene Jugend gesetzt werden. Unter dem neuen Trainer Jens Reubold machten langjährige Spieler aus der eigenen Jugend wie Immo Lammers oder Wilko Eggers erste Erfahrungen im Herrenbereich. Platz 8 am Saisonende war zwar ein ordentlicher Anfang, der durch weitere Mittelfeldplatzierungen über Rang 7 (2009) und Platz 9 (2010) in den folgenden Jahren bis 2013 nicht wirklich verbessert wurde. Auch die erneute Übernahme durch Thomas Hasler ab der Spielzeit 2011/2012 änderte daran nichts wesentlich, 2x Platz 6 und als Höhepunkt in der Saison 2013/2014 Rang 4 waren die Platzierungen der Zeteler Mittelmaßjahre in der Kreisliga

Absturz bis in die 2. Kreisklasse

Die drei Jahren ab 2014 stellen einen Tiefpunkt in der Vereinshistorie da. Die Saison 2014/2015 startete katastrophal, nach nur einem Punkt aus 8 Spielen und einem 2:10 beim FSV Jever erfolgte die Trennung von Trainer Thomas Hasler. Auch Interimscoach Gerd Koszlowski und ab der Rückrunde Frank Gerdes konnten das Ruder letztlich nicht mehr rumreißen und so stieg der FC nach einem 1:5 zu Hause gegen den Heidmühler FC II als Tabellenletzter in die 1. Kreisklasse ab. Dort verpasste man 2015/2016 auf Platz 4 den direkten Wiederaufstieg knapp. Der absolute Tiefpunkt folgte in der Saison 2016/2017 als mit Platz 6 sogar die Qualifikation für die neugegründete Fusionsklasse A misslang und man sich im Saisonverlauf u. a. dem SV Astederfeld geschlagen geben musste.

Durchmarsch bis in die Kreisliga - nur Corona kann den FC Zetel stoppen

Ein Neuaufbau mit bewährten Kräften mit Zeteler Vergangenheit sollte dann ab der Saison 2017/2018 vorangetrieben werden. Die lange beim BV Bockhorn aktiven Kumpels Wilko Eggers und Saimen Semler gewannen Thomas Hasler für ein 3. Engagement als Trainer beim FC und zusammen mit Rückkehrern wie Patrick Stelter, Serdal Undav, Immo Lammers oder Eike Renken dominierte man die Fusionsklasse B (2. Kreisklasse) mit 64 von möglichen 66 Punkten nach Belieben und konnte so den Aufstieg in die 1. Kreisklasse feiern. Als Bonus konnte zudem der Kreispokal durch ein 3:0 gegen den FSV Jever nach Zetel geholt werden.

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Kreispokalsieger 2017/2018

Aufstieg in die Kreisliga 2018/2019

Doch die Erfolgsgeschichte sollte gerade erst ihren Anfang gefunden haben. In der Folgesaison 2018/2019 konnte sich die Mannschaft u. a. mit Kevin Weidner weiter verstärken und so auch in der 1. Kreisklasse ihren Höhenflug fortsetzen. Wie 13 Jahre zuvor reichte ein Remis beim SV Phiesewarden um den Durchmarsch in Kreisliga Jade-Weser-Hunte perfekt zu machen. Wilko Eggers wechselte fortan auf die Trainerbank, als Duo mit Thomas Hasler. Neue junge Spieler wie Björn Kruse oder Santy Bruns begeisterten nun die Zuschauer im Eschstadion. Durch eine Serie von 7 Siegen am Stück zu Saisonbeginn spielte der FC auch in der Kreisliga lange oben mit und wurde schließlich im März 2020 auf Platz 4 liegend durch die Corona-Pandemie ausgebremst. Die Leser der NWZ wählten die Truppe zu Frieslands Mannschaft des Jahres 2019. Die Saison 2020/2021 konnte zwar zunächst gestartet werden, fiel dann jedoch im Laufe der Hinrunde ebenfalls Corona zum Opfer.

Frieslands Mannschaft des Jahres 2019

 

Abstiegsrunde knapp überstanden 

Nach langer Pause ohne regulärem Trainings- und Spielbetrieb infolge der geltenden Corona-Kontaktbeschränkungen wurde die Spielzeit 2021/2022 zunächst in einer Qualifikationsrunde ausgetragen. Durch großes Verletzungspech und unnötigen Punktverlusten gegen vermeintlich schwächere Teams verpassten die Wehde-Kicker den Sprung in die Aufstiegsrunde knapp. Auch in der Abstiegsrunde lief es anfangs nicht rund, sodass der Klassenerhalt erst am vorletzten Spieltag auf dramatische Art und Weise mit einem 3:2 (nach 1:2 Rückstand in der 90. Minute) beim TuS Büppel gesichert werden konnte. Patrick Stelter erzielte den wichtigen Siegtreffer und beendete gleichzeitig seine erfolgreiche Laufbahn beim FC.

Aufstieg und Pokalsieg verpasst, Klinker-Cup gewonnen 

Die Saison 2022/2023 startete mit einigen neuen Gesichtern, sowohl auf Spielerseite als auch auf der Trainerbank. Patrick Degen erweitert das Trainerduo um Wilko Eggers und Saimen Semler zu einem Trio. Nach einem guten Saisonstart mit einer Serie von 10 Siegen am Stück spielte die Mannschaft bis zum Saisonende um den Aufstieg mit, musste sich nach Niederlagen gegen direkte Konkurrenten schlussendlich mit Platz 4 zufrieden geben. Daneben erreichten die Wehde-Kicker das Pokalfinale, dort enttäuschte man vor toller Kulisse beim 0:5 gegen den 1. FC Ohmstede jedoch auf ganzer Linie. Ein Highlight gab es im Winter, als der FC Zetel erstmals seit 2006 wieder der Klinker-Cup gewinnen konnte. Das spektakuläre 12:11 nach Neunmeterschießen im Finale gegen den Heidmühler FC wird allen Beteiligten noch lange in Erinnerung bleiben.

 

FCFW Zetel ist Frieslands Hallenkreismeister 2023

Klinker-Cup Sieger 2023

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