Zeteler Fußballerin lebt ihren Traum in den USA

Rückkehr schon in Sicht

Artikel vom 12. September 2025

Mit 13 Jahren beginnt für Fina, eine junge Fußballerin aus Zetel, ein Abenteuer, das ihr Leben für immer prägen wird. Ihre ersten Tore, Dribblings und Jubelrufe erlebte sie beim FC FW Zetel, wo sie seit den Bambini mit Begeisterung Fußball spielte. Dort wuchs sie in einer Gemeinschaft auf, in der Freundschaft, Zusammenhalt und sportlicher Ehrgeiz Hand in Hand gingen.

Jetzt lebt Fina für dreieinhalb Jahre in den USA – und Fußball gehört selbstverständlich auch dort zu ihrem Alltag. Ihre neue sportliche Heimat heißt McLean Youth Soccer im Großraum Washington, D.C. Dort spielt sie für das Aspire-Team, eine leistungsorientierte Auswahlmannschaft, die Spielerinnen gezielt fördert und auf ein höheres Spielniveau vorbereitet. Der Wechsel hat ihr vor allem gezeigt, wie unterschiedlich Jugendfußball in Deutschland und den USA organisiert ist:

In Deutschland wird Fußball mit großer Ernsthaftigkeit betrieben, jedoch liegt der Schwerpunkt oft auf Teamgeist, Technik und einer langfristigen Bindung an den Verein. Viele Trainer arbeiten ehrenamtlich und investieren ihre Freizeit, um den Mädchen den Spaß am Sport zu vermitteln und sie individuell zu fördern.

In den USA hingegen ist der Ansatz stärker leistungsorientiert: Alle Trainer in den Travel Teams werden entlohnt und erhalten ein Gehalt, der Anspruch ist entsprechend hoch, und vieles ist auf individuelle Entwicklung ausgelegt. Jedes Spiel wird mit einer Veo-Kamera aufgezeichnet und anschließend analysiert, Trainingspläne sind strukturiert, und Turniere finden oft weit entfernt über Bundesstaaten hinweg statt. Ziel vieler Spielerinnen ist es, sich für ein College-Stipendium zu empfehlen – oder sogar den Sprung in den Profibereich zu schaffen, denn im Frauenfußball gibt es in den USA echte Karrierechancen.

Für Fina war der Wechsel von der vertrauten Struktur beim FC FW Zetel in dieses neue System zunächst eine große Umstellung – zugleich aber auch eine wertvolle Chance, neue Perspektiven auf den Sport zu gewinnen.

Trotz der neuen Herausforderungen bleibt die Verbindung nach Zetel stark. Über Nachrichten, Fotos und Videoanrufe steht sie in Kontakt mit ihren ehemaligen Mitspielerinnen und Trainern. Besonders schön: Zwei ihrer Teamkolleginnen aus Zetel haben sie bereits in den USA besucht. Und wann immer sie in der Heimat ist, schnürt sie ihre Fußballschuhe und trainiert oder spielt für ihren alten Verein.

Auch ihre Schwester Ella spielt inzwischen bei McLean Youth Soccer. Wenn die Familie in zwei Jahren nach Zetel zurückkehrt, könnten beide Mädchen frischen Wind in die Mannschaft bringen – mit neuen Erfahrungen, Trainingsmethoden und jeder Menge Spielfreude.

Der FC FW Zetel verfolgt ihre Entwicklung mit Stolz: „Sie bleiben Teil unserer Fußballfamilie, auch wenn sie gerade auf einem anderen Kontinent spielen“, so ein Vereinsvertreter.